Herzberg am Harz. Die Bundeshauptstadt Berlin ist bekanntermaßen und mit einigem Abstand die größte Stadt Deutschlands und so ist es nur logisch, das aus Berlin die meisten Brautpaare kommen. Das heißt aber nicht automatisch, das in Berlin auch die meisten Hochzeiten gefeiert werden, denn viele Berliner Brautleute stammen ursprünglich gar nicht aus dem „Dicken B“, sondern sind berufsbedingt oder der Liebe wegen, dorthin gezogen.
Als DJ Berlin war ich mit Hochzeitspaaren aus Berlin in diesem Jahr wesentlich mehr außerhalb Berlins im Einsatz, als innerhalb, so auch mit dem Brautpaar über dessen Hochzeit ich hier berichten möchte. Sie fand auf dem Welfenschloss in Herzberg am Harz statt. Die beiden hatten mich auf Empfehlung meines Harzer Kollegen DJ Matthias aus Osterwieck gebucht und das Vorgespräch hatten wir, der kürzeren Strecke wegen, bei mir im Ort geführt, so das ich das Welfenschloss Herzberg, welches sich auf einem Berg oberhalb des Zentrums der Harzstadt befindet, erst am Tag der Hochzeit in Augenschein nehmen konnte.
Die Hochzeitsgesellschaft befand sich bereits auf dem Schloss und hielt sich bei meiner Ankunft im Schlosshof auf. Der Saal für die Feierlichkeit sollte erst zum Abend in Besitz genommen werden, so das ich in Ruhe aufbauen konnte. Vorher galt es aber noch, das ganze Zeug in den zweiten Stock zu tragen. Wenn das auch eine ganz schöne Plackerei war, für das Ambiente einer Schloss-Hochzeit nahm ich das gern in Kauf.
Nach dem fertigen Aufbau auf einer kleinen Bühne, hatte ich noch genügend Zeit, Bilder von dem schmucken Saal des Schlosses zu machen. Es waren einzelne, runde Tische gestellt, die hübsch eingedeckt waren. Direkt vor meinem DJ-Platz befand sich noch eine große Tafel, auf der ein Teil des Buffets aufgebaut wurde. Diese Tafel sollte dann später weggenommen werden, um Raum für eine Tanzfläche zu schaffen. Mit ein paar Floorspots hatte ich außerdem für eine dezente, indirekte Beleuchtung gesorgt.
An jedem Platz stand ein Namenskärtchen und dahinter lag ein Beutelchen M & M´s. Diese waren mit dem Hochzeitsdatum bedruckt. Das habe ich jetzt bereits auf einige Hochzeiten gesehen und es ist sogar möglich, ein Portrait des Brautpaares darauf unterzubringen. Was ich persönlich und ganz subjektiv ebenfalls bemerkt habe, sie schmecken sogar besser, als die im Laden erhältlichen (aber das nur nebenbei).
Zu 19 Uhr begaben sich Brautpaar und Gäste in den Saal und nahmen die Plätze ein. Dann hielt der Vater des Berliner Bräutigams eine kurze Rede und direkt danach wurde der Jacketzwang aufgehoben und die Vorsuppe am Platz serviert. Nachdem die Suppe aufgegessen war, begaben sich die Frischvermählten in die Mitte des Saales und sprachen ein paar Worte zu ihren Gästen, bevor sie das Buffet freigeben.
Bei dem umfangreichen Buffet war bei kalten oder warmen Speisen für jeden der etwa 70 Hochzeitsgäste etwas dabei . . .
. . . und es schmeckte, wie ich mich gut erinnern kann, wirklich ausgezeichnet.
Es folgte noch das Dessert, bevor ich die Gäste zur Geschenkübergabe bitten konnte. Da sich das bisherige Geschehen, bis auf das Essen, noch nicht im Saal abgespielt hatte, war bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Gelegenheit dazu gewesen. Daher diese doch eher ungewöhnliche Zeit, aber das Brautpaar aus Berlin wollte sich bei seinen Gästen, die aus dem Raum Hannover, dem Harz, dem Berliner Raum und sogar der Schweiz angereist waren, verständlicherweise gern persönlich bedanken.
Nun war es Zeit für den Auftritt einer Gesangs-Sextetts, welches einen Song über die Jungvermählten zum, nicht ganz ernstgemeinten, Besten gab. Ein Sänger fiel nicht nur mir besonders auf, seine Stimme hätte aufgrund von Volumen und Tiefe einem Opernsänger zur Ehre gereicht.
Nun war es aber an der Zeit, den Tanzteil einzuleiten und traditionell ist dies in Deutschland dem Brautpaar vorbehalten. „Still“ von Jupiter Jones war das gewünschte Lied der beiden Berliner, die im Kreise von Freunden und Familie eine gute Figur auf der Tanzfläche abgaben.
Die folgende erste Tanzrunde war dann vorallem von Discofox-Titeln bestimmt, die auf fast allen Hochzeitsfeiern funktionieren, bestimmt weil man dazu wunderbar zusammen tanzen kann.
Schon bald danach kamen aber auch die Einzeltänzer, vorallem bei aktuelleren Sachen zum Einsatz und die Stimmung stieg bei schwungvollen Kreistänzen . . .
. . . dem, von vielen beherrschten, Ententanz alias „Dance little bird“ . . .
und anderen Partyhits und plötzlich war es bereits Mitternacht und der Bräutigam hatte Geburtstag. Selbstverständlich wurde ihm ein Ständchen gesungen und für den großen Fan von Hannover 96 gab es eine stilechte Torte in Form eines nachempfundenen Fußballfeldes und mit dem Logo des Hannoveraner Bundesligisten versehen. Leider erwischte ich sie fototechnisch nicht mehr ganz unversehrt.
Für die Gäste gab es neben der Torte noch weiteren Kuchen und Kaffee. Ich nutzte die Zeit um ein paar Klassiker ins Spiel zu bringen und so wurde zu „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ von Hans Albers und „Que sera“ von Doris Day kräftig mitgeschunkelt und gesungen.
Dann bat ich, im Namen der Braut, alle unverheirateten Damen auf die Tanzfläche. Der Brautstrauß sollte auf der Hochzeit in Herzberg, nach einem gemeinsam abwärts gezählten Countdown und dem anschließenden Wurf der Braut, eine neue Besitzerin finden. Es gelang und gleich danach wurde wieder getanzt. Seeed und Peter Fox, Eurodance á la Dr. Alban und Boygroups wie die Backstreet Boys, aber auch Rock´n Roll waren schwer angesagt bei den tanzwütigen Hochzeitsgästen.
So kamen jung und jünger auf ihre Kosten und es wurde gefeiert bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags. Fast zum Abschluss gab es noch eine kleine Fotosession mit den engsten Freunden des Berliner Brautpaares. Dafür wurde ein Gemälde nachgestellt, welches einen ziemlich strengblickenden, ehemaligen Schlossherrn zeigte.
Es war definitv eine tolle Feier und ich freue mich schon wieder auf meinen nächsten Einsatz als DJ in Berlin oder als DJ Osterode im und am Harz.
Herzlichst
Ihr mobiler Wedding-DJ
Sebastian