DJ Sehnde – deutsch-schwedische Hochzeit

Sehnde. Obwohl ich noch nie da war, mag ich Schweden. Das Land ist mir einfach sympathisch und früher oder später werde ich der Heimat von ABBA, den Wikingern, IKEA, Pippi Langstrumpf, Henning Mankell und Volvo einen persönlichen Besuch abstatten. Doch zunächst einmal hatte ich das Vergnügen, als gebuchter DJ Sehnde eine deutsch-schwedische Hochzeitsfeier im Gutshof Rethmar musikalisch und fotografisch begleiten zu dürfen.

Das Wetter meinte es wirklich gut mit dem Brautpaar und seiner Hochzeitsgesellschaft. Die Sonne strahlte, ungewöhnlich für diese Jahreszeit, mit Braut und Bräutigam um die Wette, als diese nach der Trauung, gegen 17.30 Uhr, an der Hochzeitslocation, dem schmucken „Gutshof Rethmar“ in Sehnde, eintrafen.

Selbstverständlich standen die Sektgläser schon bereit . . .

. . . und so konnten die nach und nach eintreffenden Gäste entweder ein prickelndes Getränk oder einen Saft zur Begrüßung entgegen nehmen, während die Brauteltern fleißig mit der Vorbereitung einer schönen Aktion für die Jungvermählten beschäftigt waren.

So flogen bald darauf jede Menge Ballons gen Sehnder Himmel und kurz darauf begab sich die Hochzeitsgesellschaft in den hübsch dekorierten Rittersaal.

Hier war viel Wert auf kleine Details gelegt worden, so fand beispielsweise jeder der Gäste (und sogar meine Person als Hochzeitsdj)  ein Willkommensgeschenk an seinem Tisch.

und natürlich gab es auch für die Kinder eine besondere Aufmerksamkeit.

Da es genug Platz in der Location vorhanden war, hatte ich mein DJ-Pult links neben der Bühne des Rittersaales aufgebaut, denn nach Möglichkeit vermeide ich einen Bühnenaufbau, denn ebenerdig können die Gäste viel leichter Kontakt zu mir aufnehmen. Für die Fotos nutzte ich aber trotzdem den leichten Höhenvorteil der nahen Bühne. 

Auf der Bühne befand sich außerdem der Geschenketisch, auf dem so nach und nach die zahlreichen Geschenke für das Brautpaar abgelegt wurden, darunter auch einige sehr interessante Exemplare. Schön war auch die Idee des kleinen Vintage-Koffers für die Glückwunschkarten.

Nach einer Weile, in der sich die Gäste angeregt unterhielten, wurden sie dann zu den numerierten Tischen gebeten, die entsprechend festlich geschmückt waren.

Es folgte eine Begrüßungsrede der Brautleute, die natürlich von der Braut ins Schwedische übersetzt wurde. Der Bräutigam, ursprünglich aus Hamburg stammend, war bereits vor einigen Jahren nach Skandinavien gezogen und hatte seine Braut, die im Raum Hannover Zuhause war, auf einem Mallorca-Urlaub kennen- und liebengelernt. Kurze Zeit später war sie ihm dann nach Schweden gefolgt und die beiden hatten im hohen Norden ihr Glück gefunden. Für die Hochzeit aber, waren sie nach Sehnde gekommen, um mit der Familie und Freunden in der alten Heimat feiern zu können.

Nach der Rede wurde die Suppe am Platz serviert, anschließend sprach der Brautvater einige Worte. Ein schwedischer Gast ergriff ebenfalls die Gelegenheit, dem Brautpaar seine besten Wünsche auszusprechen und dann wurde das Buffet, welches in einem Nebenraum angerichtet war, freigegeben.

Die Gäste ließen es sich schmecken und zum Nachtisch gab es unter anderem „Mousse au chocolat“

. . . und Leckereien von der eigens aufgebauten Candybar, die für Naschkatzen die ganze Nacht zur Verfügung stand.

Dann war es so langsam an der Zeit für den ersten Tanz der Hochzeitsnacht in Sehnde. Die beiden hatten sich passenderweise einen schwedischen Song namens „För din skull“ ausgesucht. 

Nach diesem recht ruhigen Duett, gesungen von einer Frau und einem Mann, konnte es keinen treffenderen Anschlusssong als „Dancing Queen“ von ABBA geben und im Nu war die Tanzfläche gefüllt.

Das Publikum erwies sich als äußerst tanzfreudig, so das erst einmal eine ganze Stunde durchgetanzt wurde, bevor es zu einer kleineren Unterbrechung kam, in der dem Brautpaar eine Schatzkiste präsentiert wurde . . .

Die Schlüssel zu den daran befindlichen Schlössern waren unter den Gästen verteilt und wurden in Rekordzeit von den beiden ertanzt, so das die Kiste geöffnet und der Inhalt zum Vorschein kam. Da diese Aktion wirklich nicht lange gedauert hatte, wurde gleich eine weitere gestartet. Diese war dann schon etwas zeitintensiver und forderte ganzen Einsatz vom Brautpaar, denn es mußten etliche Geldstücke aus einem mit Sand gefüllten Eimer geschaufelt und befreit werden.Ich unterstützte die Grabungsarbeiten mit Musik von Mike Krüger und die Gäste feuerten das Brautpaar zu „Bodo mit dem Bagger“ kräftig an. Als die Nummer geschafft war, mußte erstmal wieder ein bischen aufgeräumt werden, so das ich die Zeit mit einer Limbo-Runde überbrückte. Das Brautpaar konnte die Teilnehmer und die jeweilige Höhe der Limbostange bestimmen.

Danach war richtig Stimmung auf dem Rittersaal und es bildete sich eine spontane Polonaise . . .

gefolgt von „Moskau“ (Dschinghis Khan) und anderen beliebten Kreistänzen, die auch von den Schweden schnell angenommen wurden.

Dann wurden die Frischvermählten von einem der Hamburger Gäste in Ketten gelegt bzw. per Handschellen miteinander verbunden.

Derart vereint und mit einer großen Holzkiste ausgestattet, liefen die beiden nun durch die Reihen, um viele, viele Zettel einzusammeln, auf denen die Gäste ihre Wünsche und Sprüche für das Brautpaar notiert hatten.Diese Kiste wurde anschließend von den beiden zugenagelt und darf erst in einem Jahr, genau am Hochzeitstag, geöffnet werden.

Anschließend wurde weitergetanzt und neben Hits wie „Y.M.C.A“ von den Village People . . .

waren auch die Ballermann-Hits á la Mickie Krause gefragt.

Nach einer weiteren Geschenkübergabe war es dann schon Mitternacht und damit Zeit für die Hochzeitstorte.

Diese wurde, mit Fontänen bestückt, durch den Saal zur Tanzfläche geschoben, vom Brautpaar in Empfang genommen und dann gemeinsam angeschnitten.

Nachdem sich die beiden das erste Stück der dreistöckigen Hochzeitstorte geteilt hatten, übernahm der Service des Gutshofes das weitere Verteilen des Naschwerks und das Hochzeitspaar konnte sich wieder den Feierlichkeiten und seinen Gästen widmen. So wurde die kleine, ruhigere Phase zu einigen Schunkeleinlagen genutzt, welche besonders die Hamburger Gäste mit „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ ansprachen.

Das Ende der Tortenpause läutete dann der Brautstraußwurf ein. Alle unverheirateten Damen nahmen Aufstellung . . .

und eine neue Braut fing den Strauß und darf, der Tradition nach, als Nächste heiraten.

Gleich darauf folgte der Schleiertanz. Hierbei durften dann alle Gäste am Schleier anfassen, Braut und Bräutigam stellten sich darunter und tanzten einen Wiener Walzer zur Musik von Johann Strauss, während sich die Gäste mit dem Schleier im Kreis um die beiden drehten.

Als ich die Musik stoppte, rissen alle am Schleier und jeder bekam ein Stückchen davon. Dann wurde wieder das Tanzbein geschwungen und ein Teil der Gäste machte im Vorraum witzige Fotos mit einem bereitgestellten Photobooth.

Das ist immer eine witzige Sache, nur muß man aufpassen, wann man diese Fotoaktion einsetzt, denn sie kann schnell eine Konkurrenz zum Dancefloor werden und dann hat man als DJ kaum eine Chance selbigen zu füllen. Deshalb empfehle ich den Heiratswilligen im Vorgespräch immer, die Fotos in einer Session und am besten auf dem zentralsten Punkt, also der Tanzfläche, zu machen. Hier in Sehnde war die Fotoaktion im anderen Raum kein Problem, denn die Stimmung war dermaßen gut, das immer getanzt wurde.

Als fast alle Hochzeitsgäste wieder im Saal waren, rief ich zu einer kleinen Regatta auf. Das schien bei den Gästen noch nicht so bekannt zu sein, so dass ich die Sache kurz erklärte und dann funktionierte die Rudereinlage im Deutschland-Schweden-Achter perfekt.

Da nun sowieso alle „am Boden waren“ ließ ich „We will rock you“ von Queen folgen . . .

Danach wurde kräftig weitergerockt, ich konnte meine Erfahrungen von Auftritten als DJ in Hamburg ausspielen („Hamburg, meine Perle“, Jan Delay, Fettes Brot und Co.), die 90er von Eurodance bis Boygroups kamen super an, aber auch Rock´n Roll, die Charts und die Mallorca-Klassiker vom „Roten Pferd“ bis „Schatzi“ heizten den Feiernden auf der Hochzeit in Sehnde ein.

So ging es bis in die frühen Morgenstunden und eine tolle Hochzeitsparty mit freundlichen, tanzwütigen Gästen ging zu Ende und wird mir noch lange in bester Erinnerung bleiben.

Ich freue mich auf meinen nächsten Einsatz als Discjockey in Sehnde oder DJ Hannover,

Herzlichst

DJ Sebastian