DJ Bremen – Hochzeit in Langwedel

Eine besondere Herausforderung in Form einer Hitzeschlacht erlebte ich auf meiner letzten Hochzeit als DJ Bremen. Gebucht war ich auf einer Feier im „Waldschlößchen Daverden“. Die  Ortschaft Daverden gehört zum Flecken Langwedel im Landkreis Verden und ist nicht weit von der Hansestadt Bremen entfernt.

Ich wollte zu 16 Uhr da sein und obwohl ich bereits anderthalb Stunden eher als nötig losgefahren war, hielten mich doch mehrere Staus bei Hannover und im Heidekreis derart auf, das ich es erst zu 16.30 Uhr schaffte. Dies war aber kein Problem, denn das Eintreffen der Hochzeitsgäste war erst zu 17.00 Uhr geplant und der Sektempfang sollte bei den sommerlichen Temperaturen ohnehin im Freien stattfinden.

Das Waldschlößchen verfügt über einen großen Saal mit Bühne, Tresen und einem direkten Anschluss an den Biergarten. Ich nutzte die Bühne, in Absprache mit dem Brautpaar nicht, da ich ebenerdig immer einen besseren Draht zum Publikum habe. Daher baute ich links neben der Bühne auf und beleuchtete diese mit Floorspots.

Der Tische waren für die Feier schick eingedeckt und das Waldschlößchen Daverden bot auch dank seines umsichtigen Service´ einen schönen Rahmen für die Hochzeitsfeier, deren erste Phase sich komplett im Freien abspielte, während ich im Saal für entsprechende Hintergrundmusik sorgte.

Das Buffet war dann im Innenbereich aufgebaut und mit Antipasti, glasierten Medaillons mit Früchten, Roastbeef mit Remoulade, Tomate-Mozzarella und anderen Leckereien italienisch angehaucht. Bevor es aber eröffnet wurde, hielten zunächst der Brautvater und dann der Bräutigam in Begleitung seiner Frau eine Rede.

Das warme Essen hatte aber natürlich dafür gesorgt, das es im Saal noch heißer wurde und die Klimaanlage schaffte die Bewältigung der warmen Luftmassen auch nicht in gewohnter Weise, so das sich das Geschehen wieder nach draußen verlagerte, wo zumindest ein angenehmes Lüftchen wehte.

Während sich im Innern des Saales, bis auf den Abbau des Buffets, nur wenig abspielte.

Dies galt es zu ändern. Zwischenzeitlich spielten Bräutigam und Gastwirt mit dem Gedanken, die Feier in den Außenbreich zu verlagern, das hätte aber einen kompletten Abbau und Wiederaufbau meiner Anlage bedeutet, eine ganze Stunde wertvoller Zeit gekostet und alles noch weitläufiger gemacht. Außerdem war für die späteren Stunden noch Regen angesagt, so das der Gedanke, zum Glück, wieder verworfen wurde und das war gut so, wie sich später herausstellen sollte.

Bald darauf wurden alle Gäste durch die Trauzeugen in den Saal gerufen. Das Publikum nahm „sein“ Hochzeitspaar in die goldene Mitte und die beiden starteten ihren Ehrentanz. Da der Bräutigam großer Fan von Borussia Dortmund ist, hatten sie dafür „You´ll never walk alone“, in einer Version mit Stadiongesängen, gewählt.

Gleich danach konnte ich die Tanzfläche für alle Anwesenden freigeben und ohne Zögern wurde losgelegt.

Ich spielte gegen die Hitze an, 4 Liter Wasser über den Abend verteilt, halfen mir dabei. Denn natürlich bestand die Gefahr, das nun, nach den ersten 3 bis 4 Songs, wieder alle nach draußen gingen. Ein Teil der Gäste tat dies auch und man konnte es ihnen, bei den tropischen Verhältnissen, kaum verübeln, aber das Brautpaar, die Brauteltern und vorallem die Trauzeugen gaben richtig Gas und sorgten für Action auf dem Tanzboden. Weitere Tanzwütige gesellten sich dazu, vom Biergarten, in dem man die Musik hören konnte, kamen schubweise „frische“ Tänzer und so blieb der Dancefloor niemals leer. So manches, schicke Hemd wurde durchgeschwitzt und später kurzerhand in ein frisches T-Shirt getauscht.

Der Musikgeschmack war vielfältig, über Schlager, Charts, 80er, 90er und Oldies wurde vieles gewünscht und selbstverständlich gespielt.

Die Brautmutter und die Mutter des Bräutigams hatten sich eine besondere Aktion einfallen lassen, die am späteren Abend folgte. Dafür wurde ein rotes Herz auf der Tanzfläche ausgebreitet.

Nun nahmen die Brautleute an der oberen Seite des Herzens auf zwei bereitsgestellten Stühlen Platz und gegenüber stellten sich 14 der Hochzeitsgäste auf, die jeweils ein Kerzenlicht hielten.

Dann erklärten die Brautmutter, mit Musik von Enya unterlegt, das die 14 Kerzenträger als Geschenk eine Hochzeits-CD mit Liedern für die Frischvermählten zusammengestellt hatten. Diese Lieder wurden nun von mir angespielt und dazu stellte jeweils einer der 14, zu seinem Song, eine Kerze auf dem Herz ab.

Dann übergaben die Mütter ein Fotoalbum, in dem Kindheitsbilder der Brautleute gesammelt waren, worüber sich die beiden sehr freuten. Zum Abschluss der gelungenen Aktion tanzten die Jungvermählten im Rund der Freunde zu einem Helene Fischer – Titel.

Dann nahmen auch die anderen Gäste die Tanzfläche wieder in Besitz und es wurde bis zum Schleiertanz gerockt . Beim Schleiertanz gibt es, nach meiner Erfahrung, zahllose Varianten. Daher frage ich als Hochzeitsdj am Abend immer nach, welche Version denn gewünscht ist und moderiere das entsprechend an. An diesem Tag im Raum Bremen sollte das Brautpaar unter dem Schleier tanzen, währenddessen alle Gäste an selbigem anfassen sollten.

Als ich die Musik plötzlich stoppte, rissen alle so kräftig sie konnten an dem Schleier. Danach wurde die Person mit dem größten Stück gesucht und gefunden. Die Brautmutter hatte es ergattert und darf nun, wie es oftmals Tradition ist, den Kinderwagen zahlen.

Direkt nach dem Schleiertanz kam dann, zeitlich perfekt abgestimmt die reich verzierte Hochzeitstorte.

Das erste Stück wurde, wie es üblich ist, von Braut und Bräutigam gemeinsam angeschnitten und dann gab es eine kurze „Kaffee und Kuchen“ – Pause und ein Mitternachtsbuffet wurde noch zusätzlich aufgebaut. Die meisten nutzen die Zeit um im Biergarten frische Luft zu schnappen. Doch dann ging es schon bald mit dem Brautstraußwurf weiter.

Auf diese Weise wurde eine neue Braut gefunden und der Bruder des Bräutigams startete anschließend die Strumpfbandversteigerung. Die amerikanische Versteigerung füllte das bereitgestellte Sparschwein mit der Aufschrift „Hochzeit“ sehr ordentlich und war gleichzeitig der letzte offizielle Programmpunkt der Hochzeit in Langwedel.

Danach schnappte ich mir die Meute gleich wieder. Mit dem Bräutigam und dem Trauzeugen, der ursprünglich aus Dresden stammte, als Vortänzer, wurde ein schöner Sirtaki aufs Parkett des Waldschlößchens gelegt.

Dann wurde noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert. Die Braut hatte sich da schon längst Ihrer Brautschuhe entledigt.

Das Brautpaar, die Trauzeugen und meine Person als Discjockey waren froh, das die Feier, trotz der Hitze, so gut gelaufen war und alle ihren Spass hatten. Bräutigam und Trauzeuge, dem man, trotzdem er bereits vor über 20 Jahren aus Dresden in den Bremer Raum gezogen war, sprachlich immer noch den Sachsen anmerkte, halfen mir dann sogar noch beim Abbau der Anlage.

Ich freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz als DJ in Verden oder Discjockey in Bremen!

Herzlichst

Ihr DJ Sebastian